Kein rechtlich geschützter Begriff: Betreutes Wohnen für Senioren

Betreutes Wohnen ist eine Wohnform für ältere Menschen, besonders mit eingeschränkter Selbstständigkeit, die ihnen Unterstützung und Dienstleistungen anbietet. Die Bezeichnung „Betreutes Wohnen" kann irreführend sein, da der Begriff nicht geschützt ist und oft eine umfassende Betreuung suggeriert, die in den meisten Fällen tatsächlich nicht angeboten wird. Die Konzepte reichen von einfachen Seniorenwohnungen, bis hin zu umfassenden Dienstleistungs-Paketen, wie Hausmeister-Service, Reinigung und Pflege-Versorgung per Hausnotruf. Es ist wichtig zu wissen, dass Betreutes Wohnen für Senioren in der Regel keine Rundumversorgung darstellt und daher für Personen mit schwerer Pflegebedürftigkeit oder fortgeschrittener Demenz möglicherweise weniger geeignet ist.

Serviceleistungen im Bereich Betreutes Wohnen variieren stark

Einige Einrichtungen für Betreutes Wohnen bieten Seniorenwohnungen mit lediglich Gebäudemanagementdiensten an, während andere eine regelmäßige Ansprechperson vor Ort haben. Ihre Auswahl sollte maßgeblich von Ihrem individuellen Hilfebedarf abhängen. Gesunde ältere Menschen sind oft zufrieden mit einem Hausmeistermodell oder einer Ansprechperson, während Personen mit höherem Hilfebedarf Seniorenwohnungen in Einrichtungen mit umfangreicheren Unterstützungsoptionen bevorzugen sollten.

Die Serviceleistungen beim Konzept „Betreutes Wohnen“ für Senioren gliedern sich in Grundleistungen und Wahl- oder Zusatzleistungen. Zu den Grundleistungen gehört diese bereits erwähnte regelmäßige Ansprechperson, die Hilfe bei der Organisation des Alltags, bei behördlichen Angelegenheiten und bei der Vermittlung von Dienstleistungen wie Pflegediensten oder Essen auf Rädern bieten kann. Ebenso ist ein Hausnotruf Teil der Grundleistungen in den speziellen Seniorenwohnungen, der 365 Tage im Jahr rund um die Uhr verfügbar ist. Das Gebäudemanagement kümmert sich um die Wartung und Reinigung von Gemeinschaftseinrichtungen und ist für den Winterdienst und die Müllentsorgung zuständig.

Wahl- oder Zusatzleistungen sind optional und können je nach Bedarf in Anspruch genommen werden. Beispiele hierfür sind Haushaltshilfen, Wäsche- und Bügelservice, ambulante Pflege sowie Fuß- und Haarpflege. Das Betreuungspersonal kann bei der Vermittlung dieser Leistungen behilflich sein, aber Sie können sich auch selbst darum kümmern und die Kosten direkt mit dem Dienstleistungsunternehmen abrechnen.

Es ist wichtig zu sehen, dass die Bezeichnung „Betreutes Wohnen" unterschiedlich interpretiert werden kann, daher ist es entscheidend, die konkreten Leistungen und deren Umfang in den Seniorenwohnungen der jeweiligen Einrichtung zu klären, um sicherzustellen, dass sie Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen.

Erforderliche Verträge für Betreutes Wohnen

Bevor Sie in eine Einrichtung für Betreutes Wohnen einziehen, sind verschiedene Verträge erforderlich. Diese umfassen in der Regel einen Miet- oder Kaufvertrag für eine der Seniorenwohnungen sowie einen Dienstvertrag für die vereinbarten Grundleistungen. Gegebenenfalls müssen Sie noch weitere Verträge abschließen, je nach Ihren individuellen Bedürfnissen.

Im Miet- oder Kaufvertrag sollte die Wohnung genau beschrieben werden, einschließlich Größe und Ausstattung der Räume. Wichtig ist hierbei die Sicherstellung der Barrierefreiheit gemäß DIN 18040 Teil 2 und gegebenenfalls die Einhaltung der DIN 77800 für Betreutes Wohnen, obwohl diese nicht zwingend vorgeschrieben ist. Der Vertrag sollte auch klare Informationen zu den Kosten enthalten, einschließlich Miete und Nebenkosten, sowie klare Regelungen zur Miethöhe und zur Unbefristung des Vertrags.

Der Dienstvertrag, auch als Betreuungs- oder Service-Vertrag bezeichnet, regelt die Grundleistungen wie den Hausnotruf und die Sprechzeiten der Betreuungskraft. Er ist in der Regel an den Mietvertrag gekoppelt und sollte genau festlegen, welche Leistungen erbracht werden, einschließlich Umfang und Zeitrahmen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Zusätzlich zu diesen beiden Verträgen können Sie weitere Verträge für Zusatzleistungen wie Haushaltshilfen, Wäsche- und Bügelservice, Essen auf Rädern oder Fuß- und Haarpflege abschließen. Diese Verträge sind unabhängig von den Hauptverträgen und können nach Bedarf gekündigt werden. Im Laufe der Zeit kann sich Ihr Pflegebedarf erhöhen, und in diesem Fall kann Betreutes Wohnen für Senioren eine Alternative zum Pflegeheim sein. Die Pflegeleistungen werden dann oft von einem ambulanten Pflegedienst erbracht, den die Betreuungskraft des Betreuten Wohnens vermitteln kann. In diesem Fall müssen Sie einen schriftlichen Vertrag über die zu erbringenden Pflegeleistungen mit dem Pflegedienst abschließen. Dabei ist es entscheidend, alle Verträge sorgfältig zu prüfen und sicherzustellen, dass sie Ihren Bedürfnissen und Erwartungen entsprechen, um einen reibungslosen und zufriedenstellenden Aufenthalt in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen mit Seniorenwohnungen und Dienstleistungen zu gewährleisten.

Stark variierende Kosten

Die Kosten für Betreutes Wohnen werden von den Anbietern der Seniorenwohnungen frei festgelegt und können stark variieren. Sie sind abhängig von Angebot und Nachfrage sowie dem regionalen Preisniveau. In der Regel sind Wohnungen in städtischen Gebieten teurer als in ländlichen Regionen. Bei der Suche nach einer Betreuten Wohnanlage sollten Sie daher zuerst mit Ihren Angehörigen überlegen, in welcher Region Sie sich ansiedeln möchten.

Auch im Rahmen von Betreutem Wohnen oder anderen Wohnformen für Senioren können Sie unabhängig von internen Angeboten den HelpPhone Hausnotruf nutzen. Zur Verfügung stehen HelpPhone Basic, HelpPhone Luna und HelpPhone Komfort. Kontaktieren Sie bitte unseren Kundensupport, wir beraten Sie in allen Fragen bezüglich unseres Notfalltelefons gern.