Die Frage, die Pflege eines Angehörigen selbst zu übernehmen, stellt viele Familien vor eine schwierige Entscheidung. Diese Entscheidung geht oft mit vielen Unsicherheiten einher und hat erhebliche Auswirkungen auf das eigene Leben. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten der Unterstützung für pflegende Angehörige in Form von Hilfsangeboten für die pflegenden Angehörigen, um die Belastungen zu mildern und die Pflege zu erleichtern.

Herausforderungen der häuslichen Pflege

Häusliche Pflege bedeutet weit mehr als nur die medizinische Betreuung eines Familienangehörigen. Sie umfasst auch physische und emotionale Betreuung, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität des älteren Menschen zu erhalten oder zu verbessern. In Deutschland erhielten im Jahr 2019 etwa 3,4 Millionen Pflegebedürftige häusliche Pflege. Rund 2,1 Millionen davon waren mit Pflege durch Angehörige abgedeckt. Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung und Belastung der häuslichen Pflege durch Angehörige.

Die Pflege eines Angehörigen bringt viele Herausforderungen mit sich. Pflegende Personen sind häufig körperlich belastet durch das Heben und Bewegen des Pflegebedürftigen. Emotional entstehen Belastungen durch die Verantwortung für das Wohlbefinden des geliebten Menschen. Die Pflegebedürftigen leiden mitunter sehr unter dem Verlust von Unabhängigkeit und nicht selten lehnen sie Hilfe von pflegenden Angehörigen ab. Hinzu kommen finanzielle Belastungen durch die Kosten für Medikamente, medizinische Versorgung und notwendige Umbauten im Haus.

Möglichkeiten der Unterstützung für pflegende Angehörige

  1. Pflegegeld und Pflegeversicherung: Pflegende Angehörige haben Anspruch auf finanzielle Unterstützung durch Pflegegeld und Leistungen der Pflegeversicherung. Diese Mittel können helfen, die finanzielle Last zu mindern und notwendige Ausgaben zu decken.
  2. Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege: Wenn pflegende Angehörige eine Auszeit benötigen oder verhindert sind, kann die Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden. Diese wird von der Pflegekasse bezahlt und ermöglicht eine Vertretung durch professionelle Pflegekräfte. Auch Kurzzeitpflege kann eine Entlastung bieten, indem der Pflegebedürftige vorübergehend in einer Pflegeeinrichtung betreut wird.
  3. Pflegezeit und Familienpflegezeit: Bei einer Pflege durch Angehörige besteht das Recht auf Freistellungen von der Arbeit, um diese Pflege zu organisieren und durchzuführen. Die Pflegezeit erlaubt eine vollständige Freistellung bis zu sechs Monaten, während die Familienpflegezeit eine teilweise Freistellung für bis zu 24 Monate ermöglicht.
  4. Professionelle Pflegedienste und 24-Stunden-Pflegekräfte: Pflegedienste können eine große Entlastung bei der häuslichen Pflege darstellen, indem sie regelmäßig oder dauerhaft Unterstützung für pflegende Angehörige bei deren täglichen Pflegeaufgaben leisten. Verschiedene Agenturen und Vermittlungsstellen helfen bei der Suche nach geeigneten Pflegekräften.
  5. Hilfsmittel und barrierefreie Anpassungen: Technische Hilfsmittel wie Treppenlifte, Rollstuhlrampen, Pflegebetten und Patientenlifter erleichtern die Mobilität und häusliche Pflege. Die Kosten für diese Hilfsmittel werden oft von der Kranken- oder Pflegekasse übernommen.
  6. Soziale Unterstützung für pflegende Angehörige und Gesprächsgruppen: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann emotional entlastend wirken. Gesprächsgruppen und Selbsthilfegruppen bieten Raum für Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung.

Aktiv Unterstützung bieten

Neben den institutionellen und finanziellen Hilfen können auch Freunde, Verwandte und Nachbarn aktiv Unterstützung leisten:

  1. Praktische Hilfe im Alltag: Unterstützung für die pflegenden Angehörigen bei Haushaltstätigkeiten, Einkäufen oder Gartenarbeiten kann eine erhebliche Entlastung darstellen.
  2. Zeit schenken: Regelmäßige Besuche und gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge oder Gespräche können sowohl den Pflegebedürftigen als auch den pflegenden Angehörigen emotional stärken.
  3. Entlastung durch Fahrdienste: Fahrten zu Arztterminen oder Therapiesitzungen übernehmen, wenn die pflegenden Angehörigen verhindert sind.
  4. Angebote für Freizeit und Erholung: Pflegende Angehörige brauchen auch Zeit für sich selbst. Angebote wie Urlaubsvertretungen oder Tagespflegeeinrichtungen ermöglichen es ihnen, sich zu erholen und neue Kraft zu tanken.

Die Pflege durch Angehörige erfordert Geduld bei allen Beteiligten, viel Unterstützung und eine gute Organisation. Durch die Nutzung von Unterstützungsangeboten und die Anpassung des häuslichen Umfelds kann die Pflege bestmöglich gestaltet werden, ohne die eigene Gesundheit und Lebensqualität zu gefährden. Aktive Unterstützung für pflegende Angehörige kann auch ein Hausnotrufsystem von HelpPhone bieten. Die Sicherheit, dass im Notfall sofort Hilfe kommt, ist sowohl für die pflegebedürftige als auch für die pflegende Person sehr wichtig. Die Installation der HelpPhone Basic Variante oder des HelpPhone Komfort gibt Ihnen diese Sicherheit und unterstützt damit pflegende Angehörige von Senioren oder hilfsbedürftigen Menschen. Kontaktieren Sie uns!