Vorsorgevollmacht: Selbstbestimmt handeln – auch im Ernstfall

Im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen ist es beruhigend zu wissen, dass wichtige Entscheidungen in vertrauenswürdigen Händen liegen. Die Vorsorgevollmacht ist ein zentrales Instrument, um für den Fall der Fälle vorzusorgen – und dabei die Kontrolle über persönliche und finanzielle Angelegenheiten zu behalten.

Was ist eine Vorsorgevollmacht?

Mit einer Vorsorgevollmacht bevollmächtigen Sie eine Person Ihres Vertrauens, im Ernstfall rechtlich verbindlich für Sie zu handeln – beispielsweise wenn Sie durch Krankheit oder einen Unfall vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr entscheidungsfähig sind. Die bevollmächtigte Person darf dann unter anderem medizinische Maßnahmen mit Ärzten abstimmen, Bankgeschäfte erledigen oder über Wohnangelegenheiten entscheiden.

Die Vorsorgevollmacht sorgt also dafür, dass keine gerichtliche Betreuung angeordnet werden muss. Sie ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben, auch wenn man es nicht mehr allein gestalten kann, und gibt Ihnen die Beruhigung, dass Ihre Wünsche berücksichtigt werden.

Notarielle Vorsorgevollmacht – ist das notwendig?

Grundsätzlich kann eine Vorsorgevollmacht formlos erstellt werden, doch in vielen Fällen ist eine notarielle Vorsorgevollmacht sinnvoll oder sogar erforderlich – etwa bei Vermögensangelegenheiten, Immobiliengeschäften oder wenn Banken und Behörden auf eine öffentliche Beglaubigung bestehen. Der Notar prüft die Geschäftsfähigkeit der ausstellenden Person und stellt sicher, dass alle Regelungen rechtssicher formuliert sind.

Eine notarielle Vorsorgevollmacht bietet also juristische Sicherheit für Sie und Ihre Angehörigen.

Eine Vorsorgevollmacht ist keine Patientenverfügung!

Häufig wird die Vorsorgevollmacht mit der Patientenverfügung verwechselt – doch beide Dokumente erfüllen unterschiedliche Aufgaben:

• Die Patientenverfügung regelt konkret, welche medizinischen Maßnahmen Sie im Falle einer schweren Erkrankung oder am Lebensende wünschen oder ablehnen (zum Beispiel künstliche Beatmung oder Reanimation).
• Die Vorsorgevollmacht hingegen ermächtigt eine Person, im eigenen Namen Entscheidungen zu treffen – auch im medizinischen Bereich, wenn keine Patientenverfügung vorliegt oder diese Auslegungsspielraum lässt.

Idealerweise ergänzen sich beide Dokumente – so ist sichergestellt, dass Ihre persönlichen Wünsche beachtet und im Ernstfall auch durchgesetzt werden.

Wie erstelle ich so eine Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht kann selbst aufgesetzt oder mithilfe von Vorlagen erstellt werden – viele Behörden, Notare oder auch Verbraucherzentralen bieten hierzu Unterstützung in Form von Vordrucken und Formularen. Wichtig ist, dass Sie die bevollmächtigte Person sorgfältig auswählen, mit ihr offen über Ihre Wünsche sprechen und die Vollmacht regelmäßig aktualisieren.

Für mehr Rechtskraft – besonders bei komplexeren Angelegenheiten – empfiehlt sich eine notarielle Vorsorgevollmacht. Diese wird beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer registriert und kann im Ernstfall schnell gefunden und genutzt werden.

Noch mehr Sicherheit im Alltag – mit Vorsorgevollmacht und Hausnotruf

Eine Vorsorgevollmacht schafft rechtliche Sicherheit – ein Hausnotrufsystem ergänzt diese um ein praktisches Plus an Alltags-Sicherheit. Mit nur einem Knopfdruck erhalten Sie im Notfall Hilfe – ob nach einem Sturz, bei Kreislaufproblemen oder einfach dann, wenn Sie sich unsicher fühlen. Besonders in Verbindung mit einer Patientenverfügung und einer notariellen Vorsorgevollmacht entsteht so ein umfassendes Schutzpaket für ein selbstbestimmtes und sorgenfreies Leben im Alter in den eigenen vier Wänden.

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