Pflegekräfte in Deutschland übernehmen seit Jahren eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung – und doch war ihr Handlungsspielraum bislang stark eingeschränkt. Mit dem neuen Pflegekompetenzgesetz (PKG), offiziell auch Gesetz zur Stärkung der Pflegekompetenz genannt, soll sich das nun ändern. Der Bundestag hat es im Frühjahr 2024 verabschiedet, mit Inkrafttreten zum 1. Juli 2025. Was genau regelt das PKG, und warum ist es ein Meilenstein für die Pflege?

Was ist das Gesetz zur Stärkung der Pflegekompetenz?

Das Pflegekompetenzgesetz zielt darauf ab, Pflegefachpersonen mehr Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz zu geben, insbesondere in der ambulanten und stationären Pflege. Es ist ein wichtiger Schritt zur Aufwertung des Pflegeberufs und zur Entlastung des gesamten Gesundheitssystems.

Im Zentrum des Gesetzes zur Stärkung der Pflegekompetenz stehen drei Kernbereiche:

  1. Ausweitung der Heilkundeübertragung: Pflegekräfte dürfen künftig bestimmte medizinische Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen, etwa die Wundversorgung, Medikamentenverordnung im Rahmen definierter Behandlungspläne oder die Kontrolle von Vitalwerten bei chronisch Kranken.
  2. Verbindliche Kompetenzprofile: Für Pflegefachpersonen sollen bundesweit einheitliche Standards gelten. Diese Profile definieren, welche Aufgaben mit welcher Qualifikation übernommen werden dürfen – ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung und Rechtssicherheit.
  3. Stärkere Einbindung in Versorgungskonzepte: Das PKG sieht vor, dass Pflegekräfte aktiv in regionale Versorgungsnetzwerke eingebunden werden, zum Beispiel bei der Entwicklung von Pflegeplänen, im Entlassungsmanagement oder in Präventionsprojekten.

Warum ist das neue Gesetz zur Stärkung der Pflegekompetenz so wichtig?

Pflegekräfte sind häufig die ersten Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für Patienten und Patientinnen, besonders in Pflegeheimen oder bei der häuslichen Versorgung. Dass sie bisher viele Entscheidungen nicht selbst treffen durften, führte einerseits zu unnötiger Bürokratie, und andererseits auch zu Verzögerungen in der Behandlung.

Mit dem Pflegekompetenzgesetz will die Bundesregierung diesen Zustand beenden und Pflegeberufe attraktiver machen. Pflegefachkräfte sollen künftig nicht nur "ausführend", sondern auch gestaltend tätig sein. Sie sollen mehr Einfluss auf den Versorgungsprozess und mehr Anerkennung für ihre Arbeit bekommen.

Was bedeutet das für Pflegebedürftige?

Auch Patienten und Patientinnen, sowie deren Angehörige profitieren vom PKG. Wenn Pflegekräfte schneller entscheiden und handeln können, verbessert sich die Versorgung direkt vor Ort. Gleichzeitig wird der Zugang zu Leistungen erleichtert – besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder eingeschränkter Mobilität.

Ein starkes Signal für die Pflege

Das Pflegekompetenzgesetz ist ein wichtiger Impuls für die gesamte Gesundheitsbranche. Es erkennt die fachliche Kompetenz der Pflegeberufe an und macht sie zum festen Bestandteil in der medizinischen Versorgung. HelpPhone als ein Anbieter für die für Senioren so wichtigen und hilfreichen Hausnotrufsysteme, begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich, denn starke Pflege braucht nicht nur mehr Personal, sondern auch mehr Entscheidungsspielräume.