Sucht ist keine Frage des Alters. Und dennoch werden Suchtprobleme im Alter in der öffentlichen Wahrnehmung oft übersehen oder gar tabuisiert. Während das Thema Abhängigkeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen regelmäßig diskutiert wird, bleiben Abhängigkeitserkrankungen im Alter häufig im Verborgenen – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen.

Denn die Realität zeigt, dass Sucht im Alter keine Ausnahmeerscheinung, sondern ein wachsendes gesellschaftliches Problem ist. Einsamkeit, Verlust des Partners, chronische Erkrankungen oder der Wegfall beruflicher Strukturen – all das kann dazu führen, dass ältere Menschen vermehrt zu Alkohol, Medikamenten oder sogar illegalen Substanzen greifen.

Warum Sucht im Alter ein besonderes Problem ist

Suchtprobleme im Alter unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen jüngerer Menschen. Zum einen sind die körperlichen und psychischen Auswirkungen bei Senioren oft gravierender, zum anderen wird eine Abhängigkeit bei älteren Menschen seltener erkannt – und damit auch seltener behandelt.

Besonders tückisch ist die Tatsache, dass eine Sucht im Alter oftmals als „normale Alterserscheinung“ fehlinterpretiert wird. Symptome wie Müdigkeit, Vergesslichkeit, Unsicherheit beim Gehen oder Gereiztheit können ebenso gut auf typische Alterungsprozesse hindeuten wie auf eine Abhängigkeitserkrankung im Alter. Das führt dazu, dass viele Betroffene lange Zeit ohne Hilfe bleiben – oder gar nicht erst als suchtkrank wahrgenommen werden.

Formen von Abhängigkeitserkrankungen im Alter

Sucht im Alter ist vielfältig. Die häufigsten Formen sind:

Alkoholabhängigkeit

Alkohol ist die am weitesten verbreitete Suchtform im Alter. Viele Betroffene beginnen bereits im mittleren Lebensalter mit einem riskanten Konsumverhalten. Im Alter verfestigt sich dieses Verhalten zum Teil als Versuch, soziale Isolation, Langeweile oder seelische Schmerzen zu betäuben. Da der Körper im Alter jedoch Alkohol schlechter abbauen kann, sind die gesundheitlichen Folgen noch gravierender.

Medikamentenabhängigkeit

Ein besonders unterschätztes Problem bei Suchtproblemen im Alter ist die Abhängigkeit von Medikamenten – vor allem von Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmitteln. Diese Mittel werden häufig über längere Zeit eingenommen, oft ohne regelmäßige Kontrolle oder Aufklärung über Risiken. Die Grenze zwischen therapeutischem Nutzen und Missbrauch verschwimmt dabei schnell.

Nikotinabhängigkeit

Auch Rauchen bleibt im Alter ein Thema – nicht selten verbunden mit jahrzehntelanger Gewohnheit. Nikotinabhängigkeit, bis hin zu -sucht kann im Alter besonders hartnäckig sein, denn der Verzicht fällt vielen älteren Menschen schwer, selbst wenn die gesundheitlichen Schäden deutlich spürbar sind.

Ursachen für Suchtprobleme im Alter

Die Gründe für Suchtprobleme im Alter sind meist vielschichtig und emotional tief verwurzelt. Dazu zählen unter anderem:

  • Verlust und Einsamkeit: Der Tod des Lebenspartners, das Verlassen der Kinder oder ein schwindender Freundeskreis führen häufig zu Isolation – ein starker Risikofaktor für Abhängigkeitserkrankungen im Alter.
  • Gesundheitliche Beschwerden: Chronische Schmerzen, Schlafstörungen oder psychische Erkrankungen wie Depressionen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Viele Senioren greifen in solchen Fällen auf Medikamente oder Alkohol zurück – in der Hoffnung auf Linderung.
  • Soziale Veränderungen: Der Eintritt in den Ruhestand bedeutet für viele Menschen nicht nur Freiheit, sondern auch Verlust von Struktur, Anerkennung und Aufgaben. Dieser Umbruch kann zu einem Gefühl der Sinnlosigkeit führen – und letztlich zu einer Sucht im Alter beitragen.

Warum die Diagnose oft zu spät kommt

Ein wesentliches Problem bei Abhängigkeitserkrankungen im Alter ist die späte oder gar ausbleibende Diagnose. Angehörige, Pflegekräfte und sogar Ärzte erkennen Suchtprobleme im Alter oft nicht – sei es aus Unerfahrenheit oder aus Ignoranz. Gerade bei Medikamentensucht wird der Konsum häufig nicht hinterfragt, da die Mittel vom Arzt verschrieben wurden und somit als harmlos angesehen werden.

Prävention und Hilfe – was wirklich zählt

Um Suchtprobleme im Alter zu verhindern oder frühzeitig zu behandeln, braucht es gezielte Maßnahmen. Dazu gehören:

  • Aufklärung über Risiken
  • Stärkung sozialer Kontakte und Teilhabe
  • Psychologische Betreuung bei Trauer, Ängsten oder Depressionen
  • Angehörigenberatung zur Früherkennung von Suchtverhalten

Je früher Sucht im Alter erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf einen erfolgreichen Ausstieg.

Selbstbestimmt leben trotz Suchtproblemen: Wie ein Hausnotruf helfen kann

Ein oft übersehener, aber wirksamer Beitrag zur Lebensqualität älterer Menschen ist der Hausnotruf. Gerade bei Abhängigkeitserkrankungen im Alter, bei denen die Gefahr von Stürzen, Kreislaufproblemen oder Überdosierungen besteht, kann ein Notrufsystem Leben retten. Per Knopfdruck ist sofort Hilfe erreichbar – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Doch ein Hausnotruf, zum Beispiel von HelpPhone, leistet noch mehr: Er schenkt Sicherheit und Selbstvertrauen. Er gibt Betroffenen wie Angehörigen das beruhigende Gefühl, im Ernstfall nicht allein zu sein. Gerade bei Suchtproblemen im Alter, bei denen sich Rückzug und Unsicherheit oft verstärken, kann diese technische Unterstützung den entscheidenden Unterschied machen.

Sucht im Alter braucht Aufmerksamkeit – und Unterstützung

Suchtprobleme im Alter sind real, nicht so selten wie viele denken und behandelbar – wenn sie erkannt werden. Abhängigkeitserkrankungen im Alter dürfen kein Tabuthema mehr sein. Stattdessen braucht es mehr Offenheit, mehr altersgerechte Hilfsangebote und mehr gesellschaftliche Sensibilität.

Technische Hilfsmittel wie der Hausnotruf können dazu beitragen, dass Senioren trotz gesundheitlicher Einschränkungen oder Suchterkrankungen ein würdevolles, selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen können – sicher, begleitet und nicht allein. Der Kundensupport von HelpPhone berät Sie gern zum Thema Hausnotruf. Kontaktieren Sie uns!